Als einzigartiges technisches Denkmal mit vollständig erhaltener, historischer Papierproduktionslinie in Deutschland, spielt die Fabrik eine wichtige Rolle in der deutschen Industriekultur. Die Papierfabrik gilt als Wahrzeichen der dezentralen Entwicklung der Industrialisierung im Preußen des 17. Jahrhundert.

Am 1. Juli 1838 ging das Werk in Betrieb. Die Jahresproduktion betrug 2 800 Zentner Papier. Es wurde hochfeines Wasserzeichenpapier für Staatspapiere erzeugt. Gleichfalls wurden hochwertige Feinpapiere nur aus Hadern vornehmlich für den Behördenbedarf gefertigt. 1880 erfolgte die Umstellung des Hauptantriebes von Wasser- auf Dampfkraft. Ab 1886 wurde eine neue, 180 cm breite Papiermaschine installiert, die noch die Basis der heutigen Papiermaschine ist. Für die neue Maschine wurde ein Gebäude in nordwestlicher Richtung an dem alten Fabrikbau errichtet. In dieser Zeit wurden drei Bleichholländer, ein Zellstofflager sowie zwei Magazingebäude installiert.

Ab 1953 wurden Transparent-Zeichenpapier, Transparent-Lichtpausrohpapier, Bücherschreibpapier, Registerkartenkarton, Manilakrepp, Rändelpapier und Packpapier produziert.

1967 erfolgte ein Umbau der Papiermaschine im Hinblick auf eine Spezialisierung auf transparente Zeichenpapiere. Der Antrieb wurde erneuert, die Siebpartie auf 27,9 m verlängert, die Pressenpartie durch eine vierte Einheit erweitert. Kurz nach der Wende, 1992, wurde die Produktion auf Grund von Unwirtschaftlichkeit eingestellt.

In den letzten 15 Jahren wurden grundlegende Räumungs- und Sicherungsarbeiten des Geländes vom Verein Patent-Papierfabrik Hohenofen e.V. vorgenommen. Dabei wurden wir von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz und durch das Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung unterstützt. Außerdem wurden die im 19. Jhd. errichteten Papierherstellungsmaschinen im Hauptgebäude zum großen Teil dokumentiert. Die Maschinen können jetzt besichtigt werden. Ein Highlight ist die ca. 42 m lange Papiermaschine. Heutzutage fungiert das Hauptgebäude nicht nur als „musealer Teil“ des Areals, sondern auch als Standort/Kulisse für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Die weiteren Gebäude auf dem 1,5 ha großen Gelände werden als Ateliers und Werkstätten für die Herstellung und den Verkauf von lokalen, handwerklichen und nachhaltigen Produkten genutzt.